Heilung nach dem Schlaganfall: Neuroplastizität als Schlüssel

20.03.2024 172 mal gelesen 0 Kommentare
  • Neuroplastizität ermöglicht dem Gehirn, neue neuronale Verbindungen zu bilden, was nach einem Schlaganfall die Erholung fördern kann.
  • Regelmäßiges Training und Therapien wie Physiotherapie können die Neuroplastizität anregen und zur Wiederherstellung der Funktionen beitragen.
  • Eine gesunde Ernährung und Stressreduktion unterstützen den Heilungsprozess, indem sie das Gehirn mit wichtigen Nährstoffen versorgen und das Wohlbefinden steigern.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht den Rat eines Arztes oder Gesundheitsberaters.

Heilung nach dem Schlaganfall: Die Rolle der Neuroplastizität

Nach einem Schlaganfall steht vielen Betroffenen ein langer Weg der Erholung bevor. Eine wichtige Grundlage dieses Prozesses ist die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu reparieren und neu zu organisieren. Diese außergewöhnliche Fähigkeit des menschlichen Gehirns lässt Hoffnung aufkommen, auch nach einem schwerwiegenden Ereignis wie einem Schlaganfall Funktionen wiederzuerlangen.

Das Prinzip der Neuroplastizität beruht darauf, dass das Gehirn nicht statisch ist, sondern sich ständig an neue Gegebenheiten anpasst. Diese Anpassungsfähigkeit kann durch gezielte Therapien und Übungen nach einem Schlaganfall genutzt werden, um verloren gegangene oder beeinträchtigte Funktionen zu verbessern oder wiederherzustellen. Dabei ist es von großer Bedeutung, früh mit der Rehabilitation zu beginnen, da die neuroplastischen Vorgänge unmittelbar nach einem Schlaganfall am effektivsten sind.

Die aktive Stimulation der Gehirnregionen, die durch den Schlaganfall nicht beschädigt wurden, kann dazu beitragen, dass diese Bereiche Aufgaben übernehmen, welche zuvor von den nun beeinträchtigten Bereichen ausgeführt wurden. Dies kann zum Beispiel durch spezifische Bewegungsübungen oder kognitive Aufgaben erfolgen, die auf die jeweiligen Defizite des Patienten abgestimmt sind.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Geschwindigkeit und das Ausmaß der durch Neuroplastizität ermöglichten Erholung von verschiedenen Faktoren abhängen. Das Alter des Patienten, der Gesundheitszustand vor dem Schlaganfall und die Schwere der Hirnschädigung spielen eine wesentliche Rolle. Trotz dieser Variablen bleibt die Neuroplastizität ein Schlüsselelement in der Rehabilitation und bietet Potenzial für bedeutsame Fortschritte in der Heilung nach einem Schlaganfall.

Was ist Neuroplastizität und wie funktioniert sie?

Neuroplastizität, auch Gehirnplastizität genannt, ist die Eigenschaft des Gehirns, sich lebenslang zu verändern und anzupassen. Diese Flexibilität des Gehirns ermöglicht es uns, zu lernen, zu gedenken und uns von Verletzungen zu erholen. Neuroplastizität tritt auf verschiedenen Ebenen auf – von kleinen Änderungen in der Kommunikation zwischen Neuronen bis zu größeren Veränderungen, wie der Reorganisation ganzer Hirnareale.

Im Kern beruht die Neuroplastizität auf der Fähigkeit der Neuronen, ihre Verbindungen zu stärken oder abzuschwächen. Dies geschieht durch synaptische Plastizität – den Prozess, bei dem die Effizienz der Synapse, also der Verbindung zwischen zwei Nervenzellen, beeinflusst wird. Durch Wiederholung und Übung können diese Verbindungen stärker und effizienter werden, was dazu führt, dass bestimmte Fähigkeiten oder Bewegungen verfestigt werden.

Auch die Bildung neuer synaptischer Verbindungen, die sogenannte Synaptogenese, ist ein Teil der Neuroplastizität. So können im Falle einer Hirnverletzung wie durch einen Schlaganfall andere Gehirnteile einspringen und verlorene Funktionen kompensieren. Es entstehen neue neuronale Pfade, die den beschädigten Bereich umgehen. All diese Prozesse werden maßgeblich von der aktiven Anwendung unserer Fähigkeiten beeinflusst – „Use it or lose it“ ist hier ein Leitsatz, der die Wichtigkeit von stetiger Übung und Stimulation unterstreicht.

Dabei spielt auch die sogenannte Umgebungsenrichment eine Rolle, die das Gehirn durch vielfältige Reize und Anforderungen stimuliert. Beispielsweise können Puzzle-Spiele, das Erlernen eines Musikinstruments oder das Sprechen einer neuen Sprache zur Verbesserung der kognitiven Funktionen und zur Anregung der Neuroplastizität beitragen.

Chancen und Herausforderungen der Neuroplastizität bei der Rehabilitation nach Schlaganfall

Vorteile der Neuroplastizität Herausforderungen bei der Nutzung der Neuroplastizität
Wiederherstellen von Funktionen: Neuroplastizität kann dazu beitragen, dass das Gehirn neue Wege findet, um verlorene Funktionen zu kompensieren. Zeitfenster: Optimalerweise sollte die Therapie so schnell wie möglich beginnen, da die plastischen Veränderungen mit der Zeit abnehmen können.
Individualisierte Therapie: Rehabilitation kann auf die spezifischen Bedürfnisse und Fortschritte des Einzelnen zugeschnitten werden. Unterschiedliche Reaktionsfähigkeit: Jeder Patient reagiert anders auf Rehabilitation, was die Vorhersage von Ergebnissen erschwert.
Verbesserung der Lebensqualität: Durch gezieltes Training können Selbstständigkeit und Alltagskompetenzen verbessert werden. Ressourcen und Zugang: Nicht jeder hat Zugang zu spezialisierten Rehabilitationszentren oder -programmen.
Unterstützung durch technologische Hilfsmittel: Einsatz von Virtual Reality und anderen Technologien in der Rehabilitation. Kosten: Rehabilitation kann kostenintensiv sein und wird nicht immer vollständig von Krankenversicherungen übernommen.

Die Bedeutung von Neuroplastizität nach einem Schlaganfall

Die Bedeutung von Neuroplastizität nach einem Schlaganfall lässt sich kaum überschätzen. Sobald die Akutbehandlung des Schlaganfalls abgeschlossen ist, rückt die Rehabilitation und die Wiederherstellung der Funktionen durch Neuroplastizität in den Fokus. Forschungen zeigen, dass die ersten Monate nach dem Schlaganfall entscheidend sind, um von der hohen neuroplastischen Kapazität des Gehirns zu profitieren. In dieser Zeit ist das Gehirn besonders aufnahmefähig für Training und Rehabilitation.

Um die Neuroplastizität optimal zu nutzen, ist es wichtig, die Rehabilitationsmaßnahmen individuell auf den Betroffenen abzustimmen. Dabei wird auf die neuronalen Netze eingewirkt, die noch intakt sind oder sich in der Erholungsphase befinden. Ziele sind die Verbesserung motorischer Fähigkeiten, Sprache, kognitiver Funktionen und des allgemeinen Wohlbefindens.

Eine weitere Schlüsselstrategie ist es, eine anregende Umgebung zu schaffen, die die Selbstständigkeit fördert und die Motivation erhält. Gerade durch die individuelle Beteiligung und Eigeninitiative beim Erlernen neuer Fähigkeiten kann der Prozess der Neuroplastizität wirkungsvoll unterstützt werden.

Zusammenfassend ist die Neuroplastizität ein fundamentaler Mechanismus, der nach einem Schlaganfall die Tür zu neuer Hoffnung und verbesserten Erholungschancen öffnet. Durch gezielte Ansätze, die die Plastizität des Gehirns berücksichtigen, ist es möglich, auch nach schweren Hirnschäden Fortschritte zu erzielen und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu steigern.

Wie das Gehirn lernt: Die Grundlagen der Gehirnplastizität

Das Lernen und die Anpassungsfähigkeit des Gehirns sind zentrale Elemente der Gehirnplastizität. Jedes Mal, wenn wir etwas Neues lernen, werden im Gehirn neue synaptische Verbindungen geknüpft und bestehende verstärkt. Dieser Prozess ist das Fundament lebenslanger Entwicklung und Anpassung.

Diese Anpassungen im Gehirn erfolgen über zwei wesentliche Mechanismen: die Verstärkung bestehender synaptischer Verbindungen, die als Langzeitpotenzierung bekannt ist, und die Verringerung der Stärke von Synapsen, bekannt als Langzeitdepression. Beide Mechanismen sind relevant für das Speichern und Löschen von Informationen, was wiederum essentiell für den Lernprozess ist.

Um neue Fähigkeiten zu erlernen oder das Gehirn nach einer Verletzung zu rehabilitieren, ist aktive Beteiligung und regelmäßige Übung unabdingbar. Dabei gilt: Je häufiger eine bestimmte Fähigkeit oder Aktivität geübt wird, desto stärker und dauerhafter sind die neuen neuronalen Pfade, die im Gehirn gebildet werden.

Das Gehirn lernt zudem am effektivsten, wenn die Übungen herausfordernd und abwechslungsreich gestaltet sind. Die Variation in der Art und Weise, wie eine Fähigkeit geübt wird, kann zu einer breiteren und stabileren neuronalen Vernetzung führen. Somit kann eine anpassungsfähige Lernumgebung, die verschiedene Sinne und Bewegungsabläufe miteinbezieht, die Gehirnplastizität und damit das Lernen intensivieren.

Strategien zur Förderung der Neuroplastizität nach einem Schlaganfall

Um die Neuroplastizität nach einem Schlaganfall zu fördern und den Heilungsprozess zu unterstützen, können unterschiedliche Strategien angewandt werden. Abgestimmte Übungen und Therapieansätze sind hierbei ebenso entscheidend wie eine gesamtheitliche Betrachtung des Lebensstils und der Umgebung des Betroffenen.

Ein bewährter Ansatz ist die motorische Rehabilitation, die sich auf die Wiedererlangung der Kontrolle über Körperbewegungen konzentriert. Hier werden beispielsweise physiotherapeutische Übungen eingesetzt, um die Koordination und Beweglichkeit zu verbessern. Ergotherapie kann helfen, Aktivitäten des täglichen Lebens zu trainieren und die Selbstständigkeit zu steigern.

Neurokognitive Rehabilitation ist eine weitere wichtige Strategie, bei der durch kognitive Aufgaben die Gehirnleistung gefördert wird. Beispielsweise können Gedächtnistraining, Problemhäufungslösungen oder spezielle Computerprogramme genutzt werden, um die kognitiven Fähigkeiten zu stärken.

Neue Methoden wie die Spiegeltherapie oder roboterunterstützte Therapieansätze sind zunehmend Teil von Rehabilitationsprogrammen und nutzen die Prinzipien der Neuroplastizität, um den Betroffenen bei der Wiederherstellung von Funktionen zu unterstützen.

Eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Stress sind ebenfalls zentrale Aspekte, die einen positiven Einfluss auf die neuroplastische Anpassung haben können. Hierzu zählen ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und soziale Interaktion, die das Wohlbefinden steigern und so die Heilung unterstützen.

Übungen und Aktivitäten zur Unterstützung der neuroplastischen Heilung

Die richtigen Übungen und Aktivitäten sind entscheidend, um die Heilung nach einem Schlaganfall durch die Stimulation der Neuroplastizität zu unterstützen. Den Betroffenen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die sowohl die physische als auch die kognitive Regeneration fördern können.

Zum Beispiel werden sensorische Stimulationstechniken genutzt, um die Wahrnehmung und das Bewusstsein für verschiedene Sinnesreize zu verbessern. Dies kann durch Berührung, Temperaturwechsel oder Druckausübung erfolgen, um die sensorischen Pfade zu aktivieren und zu stärken.

Kontralaterales Training, bei dem die gesunde Körperseite genutzt wird, um Bewegungen auf der betroffenen Seite zu spiegeln, kann ebenfalls die neuroplastische Regeneration unterstützen. Diese Art von Spiegeltherapie kann helfen, die Gehirnfunktionen wieder zu normalisieren und die motorischen Fähigkeiten zu verbessern.

Darüber hinaus können gezielte Sprach- und Sprechübungen bei der Überwindung von Sprachstörungen wie Aphasie von großer Hilfe sein. Durch wiederholtes Training und den Einsatz von Hilfsmitteln können die entsprechenden Hirnregionen stimuliert und die Kommunikationsfähigkeit verbessert werden.

Nicht zu unterschätzen sind auch einfache tägliche Aktivitäten, die kognitiv herausfordernd sind, wie das Lesen von Büchern, das Knüpfen sozialer Kontakte oder das Spielen von Musikinstrumenten. Sie tragen zur geistigen Regsamkeit bei und können die neuroplastische Heilung unterstützen.

Ernährung und Lebensstil: Ihr Einfluss auf die Neuroplastizität

Ernährung und Lebensstil spielen eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der Neuroplastizität und somit bei der Heilung nach einem Schlaganfall. Verschiedene Nährstoffe können die Gehirnfunktionen positiv beeinflussen und so den Prozess der neuroplastischen Anpassung unterstützen.

Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Walnüssen und Leinöl vorkommen, sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und tragen zur Erhaltung der Zellmembranstruktur im Gehirn bei. Eine ausreichende Zufuhr dieser Fettsäuren kann somit förderlich für die kognitive Funktion sein.

Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Beeren, dunkle Schokolade und Blattgemüse schützen die Gehirnzellen vor oxidativem Stress, der für die Zellarbeitung und den Alterungsprozess verantwortlich ist. Die Einnahme von Antioxidantien kann daher zur Erhaltung der Gehirngesundheit beitragen und die Neuroplastizität unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist regelmäßige, moderate Bewegung, die nicht nur die allgemeine Gesundheit fördert, sondern auch neurotrophe Faktoren im Gehirn freisetzt, welche zur Bildung neuer synaptischer Verbindungen beitragen.

Darüber hinaus kann ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus die Lernfähigkeit und Gedächtniskonsolidierung unterstützen. Der Schlaf ist zentral für die Aufrechterhaltung und Stärkung synaptischer Verbindungen, die beim Lernen neu geschaffen wurden.

Erfolgsgeschichten: Beispiele für neuroplastische Erholung nach Schlaganfällen

Immer wieder berichten Betroffene und ihre Therapeuten von beeindruckenden Fortschritten in der Erholung nach einem Schlaganfall, was die Kraft der Neuroplastizität eindrucksvoll unter Beweis stellt. Solche Erfolgsgeschichten dienen als Inspiration und Hoffnungsquelle für Patienten und Angehörige.

Eine solche Geschichte ist die von Johann, einem ehemaligen Schlaganfallpatienten, der trotz anfänglicher vollständiger Lähmung der linken Körperseite nun wieder gehen kann. Durch intensive Physiotherapie, unterstützt durch neuartige robotikassistierte Methoden, gelangen ihm nach und nach die ersten Schritte. Heute kann Johann kurze Strecken sogar ohne Gehhilfe zurücklegen.

Maria, eine weitere Erfolgsgeschichte, hatte nach ihrem Schlaganfall große Schwierigkeiten beim Sprechen. Mit Hilfe von Sprachtherapie und täglichen Übungen, die sie mit Unterstützung ihrer Familie durchführte, konnte sie ihre Fähigkeit zu kommunizieren Monat für Monat verbessern. Dabei half ihr insbesondere das Singtherapieverfahren, bei dem Melodie und Rhythmus genutzt werden, um die Sprachproduktion anzukurbeln.

Diese Beispiele zeigen, wie individuell zugeschnittene Rehabilitationsprogramme und die tatkräftige Eigenbeteiligung der Patienten zu bedeutenden Fortschritten führen können. Sie belegen, dass trotz der Schwere eines Schlaganfalles dank der neuroplastischen Eigenschaften des Gehirns und konsequenter Rehabilitation erhebliche Verbesserungen möglich sind.

Herausforderungen und Grenzen der Neuroplastizität im Heilungsprozess

Trotz der faszinierenden Möglichkeiten, die die Neuroplastizität bietet, existieren auch Herausforderungen und Grenzen im Heilungsprozess nach einem Schlaganfall. Nicht alle Gehirnverletzungen lassen sich vollständig regenerieren, und der Grad der möglichen Erholung ist von mehreren Faktoren abhängig.

Eine der größten Herausforderungen ist das Zeitfenster der sogenannten goldenen Phase der Neuroplastizität. Untersuchungen zeigen, dass besonders die ersten Wochen und Monate nach einem Schlaganfall kritisch sind und das Potential für Erholung am höchsten ist. Werden in dieser Zeit notwendige Rehabilitationsmaßnahmen nicht eingeleitet, kann dies die langfristige Wiederherstellung beeinträchtigen.

Ein weiteres Problem ist die individuelle Variabilität der Gehirnschädigung, die die Prognose und den Rehabilitationsansatz komplizieren kann. Manche Hirnregionen spielen für bestimmte Funktionen kritische Rollen, und ihre Beschädigung kann schwerwiegendere Folgen haben, deren Kompensation durch Neuroplastizität begrenzt ist.

Psychologische Aspekte können ebenfalls eine Rolle spielen – Motivation, Engagement und emotionales Wohlbefinden sind wesentliche Einflussgrößen für den Rehabilitationsprozess. Fehlt es an diesen, kann die Umsetzung und damit die Wirkung der therapiebegleitenden Übungen gemindert sein.

Zusammenfassend erfordert das Ausnutzen der Neuroplastizität nach einem Schlaganfall eine umfangreiche und gut koordinierte Strategie, die zeitlich, inhaltlich und psychologisch auf den Patienten abgestimmt sein muss, um die Grenzen soweit wie möglich auszuschöpfen und die bestmögliche Heilung zu erzielen.

Zukunft der Behandlung: Innovative Ansätze zur Steigerung der Neuroplastizität

Die Zukunft der Behandlung von Schlaganfällen sieht vielversprechend aus, vor allem durch innovative Ansätze, die darauf abzielen, die Neuroplastizität weiter zu steigern. Wissenschaft und Medizin arbeiten eng zusammen, um neue Therapieverfahren zu entwickeln, die den Heilungsprozess unterstützen.

Eine der spannendsten Entwicklungen ist der Einsatz von Technologie in der Rehabilitation. Virtuelle Realität (VR) bietet neue Wege, um Patienten in eine interaktive Umgebung zu versetzen, in der sie spielerisch und gezielt motorische und kognitive Fähigkeiten trainieren können.

Ebenso richtungsweisend ist der Fortschritt in der Neuromodulation, eine Methode, bei der durch elektrische oder magnetische Stimulation bestimmte Bereiche des Gehirns gezielt aktiviert werden, um die Heilung zu fördern oder beschleunigen.

Die Forschung an Stammzellen und deren Fähigkeit, beschädigtes Gewebe zu regenerieren, öffnet ein weiteres Feld therapeutischer Möglichkeiten. Auch wenn sich diese Methoden noch in der Erforschungsphase befinden, könnten sie potenziell dazu beitragen, abgestorbene Nervenzellen zu ersetzen.

Neue Erkenntnisse über die Rolle epigenetischer Veränderungen – also jener Modifikationen, die auf das genetische Material einwirken ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern – eröffnen zudem Möglichkeiten zur Beeinflussung der Neuroplastizität auf molekularer Ebene.

Die Integration dieser innovativen Ansätze in bestehende Rehabilitationskonzepte hat das Potential, den Weg der Heilung nach einem Schlaganfall maßgeblich zu verändern und zu verbessern, wobei der individuelle Zustand jedes Patienten stets im Mittelpunkt steht.

Fazit: Neuroplastizität als Hoffnungsträger für Schlaganfallpatienten

Neuroplastizität steht als Begriff für die beeindruckende Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu erneuern und zu reorganisieren. Für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, repräsentiert sie vor allem eines: Hoffnung. Hoffnung auf Wiederherstellung, Verbesserung und eine erhöhte Lebensqualität.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und zahlreichen Praxisbeispiele belegen, dass trotz der Schwere der Erkrankung und eventuellen anfänglichen Einschränkungen, erhebliche Fortschritte möglich sind. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Relevanz einer frühen, individuell angepassten Rehabilitation, die neben körperlichen auch kognitive Aspekte berücksichtigt und durch eine anregende Umgebung sowie durch eine gesunde Lebensweise unterstützt wird.

Zudem zeigen die vielversprechenden innovativen Ansätze und Technologien, dass die Forschung nicht stillsteht und wir wohl an der Schwelle zu neuen Möglichkeiten in der Behandlung und Unterstützung von Schlaganfallpatienten stehen.

In der Summe ist klar: Die Neuroplastizität bietet unzählige Wege für den Weg der Besserung. Mit Geduld, Ausdauer und den richtigen Strategien können betroffene Personen und ihre Angehörigen gemeinsam die Herausforderungen nach einem Schlaganfall meistern und eine positive Zukunft gestalten.


Häufig gestellte Fragen zur Neuroplastizität und Erholung nach einem Schlaganfall

Was ist Neuroplastizität?

Neuroplastizität bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Reorganisation und Bildung neuer neuronaler Verbindungen an neue Situationen und Veränderungen anzupassen. Dieser Prozess ermöglicht das Lernen und die Erholung nach Verletzungen wie einem Schlaganfall.

Wie trägt Neuroplastizität zur Heilung nach einem Schlaganfall bei?

Nach einem Schlaganfall können andere Gehirnregionen die Funktionen beeinträchtigter Hirnareale übernehmen, indem sie neue synaptische Verbindungen bilden und somit zu einer Besserung der Funktionalitäten beitragen. Rehabilitation und gezieltes Training fördern diesen Prozess.

Ab wann ist es sinnvoll, mit der Rehabilitation zu beginnen?

Es ist wichtig, so früh wie möglich mit der Rehabilitation zu beginnen, da die neuroplastischen Prozesse unmittelbar nach einem Schlaganfall am intensivsten sind. Eine frühzeitige Intervention kann das Potential für eine Erholung erheblich steigern.

Welche Aktivitäten und Übungen können die Neuroplastizität fördern?

Dazu zählen Bewegungsübungen, sensorische Stimulation, kognitive Aufgaben, Sprachtherapie und musikgestützte Therapie. Solche Aktivitäten können dazu beitragen, die neuronalen Vernetzungen im Gehirn zu verstärken und somit die Heilung zu fördern.

Gibt es individuelle Faktoren, die die Neuroplastizität beeinflussen?

Ja, Faktoren wie das Alter des Betroffenen, der allgemeine Gesundheitszustand, die Zeit seit dem Schlaganfall sowie die Art und Schwere der Schädigung können die neuroplastischen Prozesse und damit die Erholung beeinflussen.

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Zusammenfassung des Artikels

Nach einem Schlaganfall ist die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns zur Selbstreparatur und Neuorganisation, entscheidend für den Erholungsprozess. Durch gezielte Therapien und Übungen können Betroffene verloren gegangene Funktionen verbessern oder wiederherstellen; dabei sind der Zeitpunkt des Beginns sowie individuell abgestimmte Rehabilitationsmaßnahmen von großer Bedeutung. Disclaimer: Dieser Text dient ausschließlich informativen Zwecken und ersetzt nicht professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden solltest Du immer einen Arzt oder qualifizierten Gesundheitsdienstleister konsultieren.